Digital oder Analog?

Seit der Einführung der CD Anfang der 80er Jahre sind Aufnahmen klassischer Musik mehr und mehr in digitaler Technik gemacht worden. Die bei der CD übliche Kombination aus einer Abtastfrequenz von 44 kHz und einer Wortbreite von 16 bit sorgt dabei für eine bereits sehr gute Klangqualität. Insbesondere den bei Orgelaufnahmen heiklen Tiefbässen, oft verbunden mit Phasenproblemen durch Laufzeitstereophonie konnte durch den digitalen Tonträger besser Rechnung getragen werden als es auf der traditionellen Langspielplatte möglich gewesen war. Nach dem Abebben der ersten Euphorie wurde aber dennoch bald Kritik an der CD und den korrespondierenden digitalen Aufnahmeverfahren geäußert. Der Klang mancher CDs wurde mit Attributen wie „gläsern“, „räumlich flach“ oder „grobkörnig“ beschrieben. Begründet wurde dies mit der begrenzten Auflösung der damals verfügbaren Aufnahmeformate, wobei eine wissenschaftliche Replikation entsprechender Klangeindrücke strittig war.

Dennoch führte die Kritik zu zwei Entwicklungstendenzen im Bereich qualitativ hochwertiger Aufnahmen klassischer Musik. Zum Einen gab es seit den 1990er Jahren einen Trend zu höheren Abtastfrequenzen und größeren Wortbreiten. Zwischenzeitlich hat sich im Bereich der PCM-Technik eine Abtastfrequenz von 192 kHz bei einer Wortbreite von 24 bit als „state of the art“ etabliert. Dies ermöglicht eine sechseinhalbmal höhere Auflösung als bei der CD. Allerdings konnte sich das entsprechende „Trägersystem“, die DVD-Audio, nicht am Markt etablieren. Dazu waren die klanglichen Gewinne wohl zu gering oder sie wurden nur von einer kleinen Gruppe Nachfrager wirklich wertgeschätzt. Im Bereich der DSD-Technik und ihres Trägers SACD verlief die Entwicklung ähnlich. Auch diese hochauflösenden Formate fristen heute ein Nischendasein. Inwieweit sich „high resolution“ Nachfolgeformate auf Basis der bluray-disc (oder via streaming oder download) am Markt dauerhaft etablieren werden, bleibt abzuwarten.

Andererseits hat die Diskussion um die CD zu einer Renaissance analoger Aufnahmeverfahren und seit einigen Jahren auch zu einer Renaissance der LP geführt. Diese wird heute üblicherweise wieder analog aufgenommen. Als Aufnahmemedium dient dabei für Neuproduktionen die analoge Bandmaschine. (Releases wurden ursprünglich meist ebenfalls analog aufgenommen.) Dies hat auch seinen guten Grund. Eine hochwertige Analogaufnahme ist auch heute noch in manchen Belangen digitalen Aufnahmen überlegen.

Aus diesem Grund ist es durchaus sinnvoll, Aufnahmen, an die höchste klangliche Ansprüche gestellt werden, analog zu produzieren. Insbesondere bei der Aufzeichnung von Orgel-, Chor- und Orchestermusik mit großem Dynamikumfang ermöglicht die Analogtechnik Aufnahmen mit einem besonders hohen Rauschabstand, einem bis über 40 kHz reichendem Frequenzgang sowie einer unübertroffenen Abbildung der räumlichen Tiefen- und Höhendimension. (Nach Absprache führen wir Ihnen gerne Vergleichsaufnahmen vor.) Deshalb nehmen wir nach Vereinbarung auch mit analoger Technik auf. Im digitalen Sektor nehmen wir Aufnahmen standardmäßig im „CD-Format“ (16 Bit/44 kHz) auf. Zur Realisierung höchster Qualitätsansprüche verwenden wir PCM-Formate bis 24 Bit/192 kHz bzw. das DSD-Format bis 5,6 MHz.

Sollten Sie Interesse an der Produktion audiophiler Vinyl-Schallplatten (auch in Kleinauflage) haben, können wir auch dies realisieren. Hier erfolgt die gesamte Produktion analog.